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Künstliche Intelligenz: Wir haben es in der Hand

20. März 2018 / Meinung

»Tödlicher Unfall mit selbstfahrendem Auto in den USA«

Diese Meldung ging heute um die Welt. Was ist passiert? Ein selbstfahrendes Auto in einer US-Kleinstadt hat eine Frau angefahren, die im Anschluss an den Unfall verstarb. Eine Tragödie für die Angehörigen, die Spuren hinterlassen wird. Das besondere an diesem Verkehrsunfall ist, dass das Auto autonom fuhr. Es wurde von einem Computer gesteuert, bewegte sich automatisch mit Hilfe von Algorithmen, programmierten Befehlen und riesigen Mengen an Daten. Und nach aktuellen Angaben der lokalen Polizei wohl auch 8 km/h schneller, als erlaubt - warum, ist unklar. Die Frau, die ums Leben kam, trat augenscheinlich plötzlich aus dem Schatten auf die Fahrbahn, obwohl ein paar Schritte weiter ein Fußgängerüberweg gewesen wäre.

Wer ist verantwortlich, wenn ein autonom fahrendes Auto in einen Unfall verwickelt ist?

Wie Sie wissen, bin ich seit kurzem Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Deutschen Bundestag und Berichterstatter für Künstliche Intelligenz und Mobilitätsforschung. Als Sensorentwickler habe ich fast 20 Jahre an Technologien gearbeitet, die automatisch agieren und auch dazulernen können. Künstliche Intelligenz ist daher fester Bestandteil meines Berufslebens.

Das bisherige, oft zitierte Argument für selbstfahrende Autos ist die höhere Sicherheit. Roboter-Fahrzeuge würden Unfälle verhindern – der Mensch sei ein wesentlich größerer Unsicherheitsfaktor. Andererseits steht die Frage nach der Verantwortung im Raum, wenn doch etwas passiert. Wer ist verantwortlich, wenn ein autonom fahrendes Auto in einen Unfall verwickelt ist?

Die Etappe der künstlichen Intelligenz wird eine besonders wichtige sein

Aktuell wird viel über KI berichtet. Dabei gibt es, wie so häufig, zwei extrem gegenteilige Meinungen bei Experten (bzw. welchen, die sich für Experten halten). Die einen loben Algorithmen, selbstlernende Systeme etc. fast in den Himmel. Die anderen, wie z. B. US-Technikvisionär Elon Musk, sagen, künstliche Intelligenz sei gefährlicher, als Nuklearwaffen. Ich glaube - als Entwickler und Politiker - dass wir als Gesellschaft es in der Hand haben. Selbstfahrende Autos, intelligente Computersysteme, Assistenzroboter und ähnliche technische Errungenschaften sind nicht per sé böse, aber eben auch nicht fehlerfrei. Daher trete ich dafür ein, dass man auf diesem Gebiet deutlich mehr forscht, entwickelt und testet. Gleichzeitig müssen wir über verbindliche Regeln und die Ethik von aktiven Maschinen diskutieren. Und selbstverständlich Gesetze gestalten bzw. anpassen.

Dieser tragische Unfall war nicht der erste und wird vermutlich nicht der letzte bleiben. Und auch wenn es auf der ganzen Welt die allermeisten Unfälle durch Menschen verursacht werden, wird so einem traurigen Ereignis zurecht eine hohe Aufmerksamkeit verliehen. Das Zeitalter der Digitalisierung ist längst angebrochen, die Etappe der künstlichen Intelligenz wird eine besonders wichtige sein. Lassen Sie uns diese gemeinsam gestalten.

Ich freue mich über Ihre Meinung, schreiben Sie mir gerne an andreas.steier@bundestag.de

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