Berufliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen werden immer wichtiger. Ein effizientes Weiterbildungssystem gibt jedem Menschen die Möglichkeit, seine Fähigkeiten und Begabungen im Einklang mit dem technischen Fortschritt optimal zu entwickeln. Die Projektgruppe Weiterbildung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat daher Vorschläge entwickelt, wie Weiterbildung gestärkt werden kann.
„Deutschland braucht eine neue Kultur der Weiterbildung, in der lebenslanges Lernen für möglichst alle Bevölkerungsgruppen selbstverständlich und als Chance begriffen wird“, sagt der zuständige Berichterstatter und Co-Vorsitzende der Projektgruppe „Weiterbildung“ der Unionsfraktion, Stephan Albani. „Das Weiterbildungsangebot muss sich den spezifischen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger in ihrer jeweiligen Lebenssituation anpassen.“ Nötig sei ein transparentes System einheitlicher, zertifizierter und modularer Formate und Abschlüsse.
Bessere Beratung erforderlich
Auch die Beratung der Menschen müsse verbessert werden, um ihnen die richtige Entscheidung für ein Fortbildungsangebot zu erleichtern. „Weiterbildung hat herausragende Bedeutung für die berufliche Zukunft jedes Einzelnen, aber auch für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland“, sagt der Co-Vorsitzende Uwe Schummer, der auch Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Unionsfraktion ist.
Aufstiegs-Bafög stärken
Das Aufstiegs-BAföG soll gestärkt und der bisherige Zuschussanteil von 40 auf 50 Prozent erhöht werden. Parallel dazu kann nach erfolgreicher Prüfung das Darlehen noch umfangreicher als bisher erlassen werden.
Steuerliche Absetzbarkeit
Für Arbeitnehmer sollten Weiterbildungskosten steuerlich noch besser als Werbungskosten absetzbar sein. Bildungssparen gilt es ebenso zu fördern wie Lebensarbeitszeit- und Lernzeitkonten. Ein Instrument sind langfristige Bildungskonten, die von Betrieb zu Betrieb mitwandern.
Weiterbildung jenseits des Betriebs soll gefördert werden, indem Zuschüsse des Arbeitgebers zur Weiterbildung generell dann keinen Lohn oder geldwerten Vorteil darstellen, wenn sie der Beschäftigungsfähigkeit dienen.
Es muss Weiterbildungsprogramme für Menschen ohne Schulabschluss und ohne Berufsausbildung geben. Neben fachlicher Qualifikation muss dabei auch die notwendige Grund- und Allgemeinbildung vermittelt werden.
Musikschulen als Vorbild
Musikschulen sollten als Vorbild für neu zu schaffende Digitalschulen dienen, in der Menschen spielerisch und anwendungsorientiert Kenntnisse im Programmieren und der Informatik beigebracht werden.
Ein regionaler Weiterbildungsatlas sollte alle Träger und deren Maßnahmen der Weiterbildung in einer Region aufführen. Die Erstinformation übernimmt dabei ein Weiterbildungslotse.
Das von der Union entwickelte Konzept MILLA („Modulares Interaktives Lebensbegleitendes Lernen für Alle“) sollte rasch gestartet werden.
Durch Weiterbildung erworbene Qualifikationen können durch technische Möglichkeiten wie der „Blockchain“ strukturiert und gespeichert und damit sicher und schnell gegenüber potenziellen Arbeitgebern nachgewiesen werden.
Foto: Lizenzfreies Symbolbild
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