»Grundschulverbot für Kinder, die kein Deutsch können«. Das soll mein Kollege und MIT-Vorsitzender Carsten Linnemann (CDU) gesagt haben. Zumindest hantierten mit solchen Schlagzeilen in den vergangenen 24 Stunden zahlreiche namhafte Medien und sogar die traditionsreiche Deutsche Presseagentur (DPA). Eine Welle der Empörung rollte durch Twitter und Facebook, es hagelte auch aus Reihen der CDU und CSU Kritik. Was nicht weiter verwunderlich gewesen wäre, wenn ... ja wenn Carsten Linneman das so gesagt oder gemeint hätte.
Hat er aber nicht. Denn seine Aussagen aus einem Interview mit der RP ONLINE wurden aus dem Zusammenhang gerissen und populistisch klingenden Schlagzeilen geopfert. Denn in Wahrheit hat Linnemann vor der Entstehung von Parallelgesellschaften gewarnt und dabei auch geäußert:
BEGINN ZITAT
„LINNEMANN: Es reicht nicht nur, Sprachstandserhebungen bei Vierjährigen durchzuführen, sondern es müssen auch Konsequenzen gezogen werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Kind, das kaum deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen. Hier muss eine Vorschulpflicht greifen, notfalls muss seine Einschulung auch zurückgestellt werden. Das kostet Geld, aber fehlende Integration und unzureichende Bildung sind am Ende viel teurer.
RP ONLINE: Sie meinen, dass zu viel Zuwanderung die Qualität der Schulen hemmt?
Linnemann: Diese Formulierung ist mir zu pauschal, zumal die Qualität der Schulen von vielen Faktoren abhängig ist. Aber wenn der Deutsche Philologenverband davor warnt, dass ein Migrationsanteil ab 30-40 Prozent häufig mit einer Absenkung des Leistungsniveaus einhergeht, dann sollten wir diese Zusammenhänge gerade in Zeiten verstärkter Zuwanderung aus anderen Kulturen nicht unter den Teppich kehren. Die oftmals so eilig hervorgeholte Rassismus-Keule nützt hier niemandem. Auch nicht den Kindern von Zuwanderern, die sich hier eine Zukunft aufbauen möchten.“
ENDE ZITAT
Mittlerweile hat zumindest die DPA zurückgerudert und in einem ausführlichen Tweet (siehe Screenshots und den Tweet des DPA-Chefs HIER) den gesamten Sachverhalt richtig gestellt. Auch andere Medien publizieren aktuell Updates. Das finde ich richtig.
Grundsätzlich muss ich jedoch feststellen, dass auch in journalistisch hochwertigen Leitmedien häufiger der Kompass für eine faire Berichterstattung zu fehlen scheint. Haltung und Meinung dominieren die Veröffentlichungen im Internet, gelegentlich verbunden mit Sympathiebekundungen in Richtung bestimmter politischer Bewegungen oder Belehrungen der Bürger.
Dazu kann ich nur sagen: wir haben schon eine demokratisch legitimierte Opposition im Bundestag. Einige Journalisten müssten endlich lernen, dass das pauschale Unions-Bashing nicht zu den Kernkompetenzen des Journalismus gehören kann.
Inhaltlich bin ich übrigens bei Carsten Linnemann. Aber lesen Sie gerne selbst – den GANZEN Text HIER.
Den Facebook-Beitrag zum Thema finden Sie HIER
Screenshots im Rahmen des Zitatrechts aufgenommen um 16 Uhr unter https://bit.ly/2YrbVhr
Foto Carsten Linnemann: Pressefoto by Thorsten Schneider vielbauch.de
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